Der Duft der Erinnerung
Emmeline lebt mit ihrem Vater allein auf einer Insel im Atlantik, wo sie sich selbst versorgen und er ihren außerordentlichen Geruchssinn schult. Nur selten, so glaubt sie, bringen die Meerjungfrauen Geschenke. Ihr Vater hat die Düfte aus der Vergangenheit in vielen kleinen Fläschchen konserviert. Als diese sich zu verflüchtigen beginnen, wird er depressiv. Durch ein Unglück ist Emmeline, gerade mal zwölf Jahre alt, schließlich auf sich allein gestellt und wird von einem Fischer gerettet. Bei ihm und seiner Frau wird sie liebevoll aufgenommen. Doch es fällt ihr nicht leicht, sich auf dem Festland zurechtzufinden. - Der Autorin ist es gelungen, Düfte und mit ihnen Erinnerungen so zu beschreiben, dass man sie selbst wahrzunehmen meint. Ein atmosphärisch dichter Schreibstil. Es ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über die Suche nach sich selbst, der Wahrheit, Freundschaft und Liebe aber auch über Enttäuschung und Verlust. Dazu kommt ein wunderschönes Cover. - Eine eindeutige Leseempfehlung.
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Duft der Erinnerung
Erica Bauermeister ; aus dem amerikanischen Englisch von Edith Beleites
Harper Collins (2020)
383 Seiten
fest geb.