Schläge

Als die Autorin als junge Frau nach einer enttäuschten ersten großen Liebe einen College-Professor kennenlernt, der überzeugter Anhänger der marxistischen Ideologie ist und Guerilla-Aktionen gegen den indischen Staat unterstützt hat, verliebt Schläge sie sich schnell in seine Leidenschaft. Kurz nach ihrer Hochzeit ziehen sie in einen anderen Landesteil Indiens, dessen Sprache die Erzählerin nicht spricht. Auf die geographische Isolation folgt schnell die gesellschaftliche: schrittweise verbietet ihr Ehemann den Zugang zu sozialen Medien, ihrem Telefon, ihrem E-Mail-Account. Gleichzeitig eskaliert sowohl die verbale als auch die körperliche Gewalt, bis die junge Frau täglich erniedrigt, verprügelt und vergewaltigt wird. Um ihrem Ehemann schließlich zu entfliehen, muss sie ihr Leben riskieren. - "Schläge" ist ein schonungsloses, unbestreitbar hart zu lesendes, aber sehr wichtiges Buch, das sprachlich gekonnt nicht nur die Auswirkungen der zunehmenden Spirale der Gewalt und Unterdrückung auf die Autorin - eine selbstbewusste, vor der Ehe beruflich sehr aktive Feministin - beschreibt, sondern auch die gesellschaftlichen Umstände, die sie befördern. Zu empfehlen.

Marlene Knörr

Marlene Knörr

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schläge

Schläge

Meena Kandasamy ; aus dem Englischen von Karen Gerwig
CulturBooks Verlag (2020)

304 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 952535
ISBN 978-3-95988-148-7
9783959881487
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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