Die Optimisten
Chicago Mitte der 80er Jahre: In der bis dahin relativ hemmungslosen Schwulen-Szene macht sich Angst breit. Yale, ein junger Kunstexperte muss miterleben, wie viele seiner Freunde vom HI-Virus infiziert elend sterben müssen und auch er bleibt, trotz seines umsichtigen Verhaltens nicht verschont. Fiona, die Schwester von Yales bestem Freund Nico, der als Erster aus dem Freundeskreis an Aids starb, pflegt ihn bis zu seinem Tod voller Hingabe. Das Erleben dieser Zeit hinterlässt ein großes Trauma in ihr, das die Beziehung zu ihrer Tochter über alle Maßen belastet. Im Jahr 2015 fliegt sie nach Paris, um ihre Tochter zu suchen. Dort wohnt sie bei einem alten Künstler-Freund, der die früheren Jahre in der Szene dokumentiert hat. In der Konfrontation mit den schmerzlichen Erinnerungen kann sie endlich so etwas wie Heilung erfahren. - Rebecca Makkai ist ein großartiger, drei Jahrzehnte umspannender Roman über die Anfänge der AIDS-Epidemie gelungen, über Verzweiflung, Eifersucht, Liebe, Treue und Hoffnung. "Die Optimisten" hat bereits ein breites, absolut positives Echo hervorgerufen, ist schon vielfach ausgezeichnet worden und soll demnächst verfilmt werden. Ich habe dieses wirklich seitenstarke Buch trotz einiger Längen sehr gern gelesen und würde es einer interessierten, offenen Leserschaft unbedingt empfehlen wollen.
Barbara Nüsgen-Schäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Optimisten
Rebecca Makkai ; aus dem amerikanischen Englisch von Bettina Abarbanell
Eisele (2020)
619 Seiten
fest geb.