Nada
Eine sechsköpfige Anarchistengruppe entschließt sich, den US-Botschafter zu entführen, um neben den Lösegeldforderungen auch ihr Pamphlet verbreiten zu können. Doch bei dem blutigen Kidnapping aus einem Bordell sterben mehrere Menschen. Ein rücksichtsloser Kommissar und sein Vorgesetzter sehen die Gelegenheit, die öffentliche Stimmung gegen die linke Terrorgruppe zu schüren. Die Methoden des Ermittlers unterscheiden sich kaum von denen der Anarchisten. Bewusst schwammig bleiben die Motive der Terroristen, die kaum sympathischer charakterisiert werden als ihre rücksichtslosen Verfolger. In der dritten Adaption eines Romans seines Vaters Jean-Patrick Manchette folgt Autor und Journalist Doug Headline der Vorlage weitgehend treu. Dessen lakonischer Stil lässt sich zwar nicht nahtlos übersetzen, dafür findet Max Cabanes stimmige, auf entsättigte Farben bauende Impressionen für das desillusionierende Siebziger-Zeitbild mit drastischem Finale.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Nada
nach einem Roman von Jean-Patrick Manchette ; Adaption: Max Cabanes & Dough Headline ; aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter (2019)
187 Seiten : farbig
fest geb.