Schluss mit der Ökomoral!
Michael Kopatz ist Projektleiter am bekannten Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie. Sein ordnungspolitischer Ansatz zur Erzeugung umweltfreundlicher Umsetzungen setzt nicht auf der emotionalen Ebene ("Ökomoral") an, sondern auf der
rahmensetzenden Ebene der unterschiedlichen politischen Instanzen. Durch die Vorgabe von Standards und die Förderung von Innovationen ist demnach mehr erreichbar als durch kurzfristige Forderungen, die rasch zu verpuffen drohen. Das Büchlein ist pfiffig geschrieben und mit vielen praktischen sowie anschaulichen Beispielen angereichert. Es wirft allerdings auch Fragen auf: Wie ist es mit der internationalen Ebene? Die Umwelt kennt eben wenig Grenzen. Sind Bewegungen wie "Fridays for Future" nicht gerade deshalb besonders wichtig, weil sie die Politik erreichen und damit die Weichen setzten können zu einem dauerhaften Umsetzten? Ein hilfreicher Beitrag in der aktuellen Diskussion.
Daniel Trutwin
rezensiert für den Borromäusverein.

Schluss mit der Ökomoral!
Michael Kopatz
oekom (2019)
240 Seiten : Illustrationen, Diagramme
kt.