Regenwolf

Um die Liason seiner Schwester mit dem ältesten Sprössling eines Eisenbahnunternehmers zu unterbinden, will Revolverheld Ingus Limb ihn zur Rede stellen. Da Familie McDell freundschaftliche Verbindungen zu den Ureinwohnern unterhält, versucht der Regenwolf Indianer Regenwolf die Konfrontation zu verhindern. Das Aufeinandertreffen mündet in einem Duell, bei dem er den unbelehrbaren Rabauken erschießt. Als Mensch zweiter Klasse sieht sich Regenwolf mit der Hinrichtung bedroht. Die unzurechnungsfähige Mutter des Toten hetzt den Cody-Killerclan auf den Schützen und die Eisenbahnfamilie. Verknüpft wird die mörderische Kettenreaktion mit zwei verbotenen Romanzen: Regenwolfs Angebetete liebt heimlich den jungen McDell, während die Schwester des Toten weiterhin mit dem ältesten Sohn verbandelt ist. Dass Dufaux und Pellejero neue Western-Pfade beschreiten, wie im Nachwort zu lesen ist, trifft angesichts bewährter Elemente um verbotene Liebe, Rache, Rassismus und Schicksalsfügungen nicht völlig zu. Doch die Entscheidungen, drei selbstbewusste Frauen in den Mittelpunkt zu stellen und den Kapitalisten als Freund der Ureinwohner zu charakterisieren, heben den Zweiteiler bereits aus dem Durchschnitt heraus. Zudem dominiert die Botschaft von Völkerverständigung und Empathie. Während Autor Dufaux mit der Jagd nach einem weißen Bison mythische Elemente einbaut, setzt „Corto Maltese“-Zeichner Pellejero auf einen breiten schwarzen Strich und eine auf die jeweilige Stimmung abzielende Kolorierung. Für größere Bestände zu empfehlen.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

Regenwolf

Regenwolf

Pellejero ; Dufaux ; aus dem Französischen von Claudia Sandberg
schreiber&leser (2021)

143 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 605069
ISBN 978-3-96582-049-4
9783965820494
ca. 29,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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