Die Insel der künstlichen Kinder
Der elfjährige Jorin, der seine Eltern schon früh bei einem Laborunfall verloren hat, schlägt sich nach vielen enttäuschenden Erlebnissen in diversen Pflegefamilien auf der Straße durch. Als plötzlich ein geheimnisvoller Agent auftaucht, um ihn für einen gefährlichen Undercover-Auftrag zu rekrutieren und er kurz darauf das Angebot erhält, Teil eines Projekts für benachteiligte Kinder zu werden, das ein reicher Gönner auf einer abgelegenen Insel gegründet hat, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Schon kurz nach seinem Eintreffen im stilvollen Internat muss er miterleben, dass die Warnungen des Agenten vor dem Projekt Mimesis durchaus berechtigt waren, dem tatsächlich auch seine Eltern zum Opfer gefallen sind. Und dann liegt es auf einmal nur noch an ihm und wenigen anderen Kindern, die gefährlichen Machenschaften des skrupellosen Milliardärs zu stoppen, der mit seinen lebensechten Robotern die Weltherrschaft anstrebt. - Die Tatsache, dass der Titel des Kinderromans das gefährliche Geheimnis des Mimesis-Projekts schon vorab verrät, während der jugendliche Held die Hintergründe erst ziemlich spät aufdecken kann, nimmt der actionreichen und durchaus packend konzipierten Geschichte über die Gefahren skrupellos eingesetzter Künstlicher Intelligenz leider einiges an Spannung. Kinder, die spannende Lektüre lieben und sich an den ein wenig holzschnittartig dargestellten Charakteren nicht stören, kommen in diesem sehr lesefreundlichen und sprachlich eher einfach formulierten Buch sicher trotzdem auf ihre Kosten.
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Insel der künstlichen Kinder
Simak Büchel
Südpol (2020)
Projekt Mimesis
236 Seiten : Illustrationen, Karten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10