Erzherzogin Sophie

Seit den Sisi-Filmen mit Romy Schneider und Karl-Heinz Böhm gilt die österreichische Erzherzogin Sophie als Inbegriff der bösen Schwiegermutter, die der armen Kaiserin Sisi das Leben am Wiener Hof schwer macht. Diese Biografie zeichnet ein differenzierteres Erzherzogin Sophie Bild der ehrgeizigen bayerischen Prinzessin, die durch ihre Heirat mit dem Habsburger Erzherzog Franz Karl zunächst durchaus berechtigte Hoffnungen hatte, selbst einmal Kaiserin zu werden. Sie war eine fromme Frau, der die Familie über alles ging und die ihren Sohn Franz Joseph von Anfang an auf seine zukünftige Aufgabe als Kaiser vorbereitete, obwohl es nicht sicher war, ob er jemals Kaiser würde. Die Autorinnen beschreiben in diesem Buch nicht nur die Familien- und Lebensgeschichte von Sophie, sondern geben darüber hinaus einen Überblick über die politische und soziale Geschichte im Habsburger Reich dieser Zeit sowie das Leben am Wiener Hof. Die Erzherzogin, die zunächst z.T. durchaus liberale Ansichten hatte, wurde durch die Revolution von 1848 und ihre Auswirkungen zu einer entschiedenen Gegnerin jeglicher Reformen und zog sich damit den Unmut der Bevölkerung zu, was sie selbst erkannte. Offiziell hielt sie sich aus der Politik heraus, hatte aber trotzdem einigen Einfluss auf die Entscheidungen ihres Sohnes. Lebendig wird das Buch durch viele Zitate aus Briefen Sophies und ihrer Zeitgenossen sowie durch zahlreiche Porträts und anderen Illustrationen und ist eine Bereicherung für alle Bestände.

Julia Massenkeil-Kühn

Julia Massenkeil-Kühn

rezensiert für den Borromäusverein.

Erzherzogin Sophie

Erzherzogin Sophie

Anna Ehrlich ; Christa Bauer
Almathea (2016)

303 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 584752
ISBN 978-3-99050-024-8
9783990500248
ca. 12,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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