Konzert für die Unerschrockenen
Nach dem Tod ihrer Großtante Leah werden Anna die Tagebücher der alten Dame vermacht. Die Lektüre führt sie durch die turbulentesten Zeiten des 20. Jh. und zeigt die verehrte Leah in einem ganz anderen Licht. Als junges Mädchen verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Cellospielerin in Kinos, um ihrem Vater zu entkommen, heiratete sie schließlich und zog nach Shanghai. Von dort aus führte sie der Kampf um ein glückliches Leben und Selbstverwirklichung in die Philippinen, die Schweiz, Österreich, Palästina, Indien und schließlich London. Der Drahtseilakt zwischen Familie, Musik und Liebe gelingt Leah nicht immer, und so sind ihre Nachkommen noch von Zerrissenheit und Entfremdung gekennzeichnet. Anna lernt viel über ihre Familie und die sich generationenübergreifend immer wiederholenden Schicksale. Gleichzeitig lernt die junge Frau auch viel über sich selbst. Endlich wagt sie den Aufbruch. Es ist an der Zeit, die Vergangenheit aufzuarbeiten, um die Beziehung zwischen den Familienmitgliedern zu ändern und selber glücklich zu werden. - Schön, nachdenklich und aufwühlend. Empfehlenswert.
Verena Aignesberger
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Konzert für die Unerschrockenen
Bettina Spoerri
Braumüller (2013)
464 S. : Ill.
fest geb.