Die Schwierigen
Ende des 19. Jahrhunderts kommt der zehnjährige Hans Karl, Sohn des Grafen Bühl, auf das Jesuiteninternat Stella Matutina. Der Abschied von seiner Familie, besonders der Mutter, fällt ihm schwer. Er freundet sich in der Schule mit dem Prinzen Sixtus von Bourbon-Parma an. Die Schwester des Prinzen wird später den letzten Kaiser von Österreich heiraten, er selbst wird in die Sixtus-Affäre verwickelt sein. Was wie ein gewöhnlicher Entwicklungsroman beginnt, entpuppt sich als Aufhänger für eine Erzählung über den Untergang der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und des alten Europas von 1889 bis 1919. - Winter arbeitet nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Schauspieler, Regisseur und Musikproduzent. Die Sprache seines Romans ist steif wie die Charaktere, die den Konventionen der Zeit entsprechend handeln. Es dauert ein bisschen, bis man sich eingelesen hat, doch dann folgt man atemlos den Schicksalen der Protagonisten, die miteinander verwoben sind. Die Geschichte entwickelt immer mehr Spannung, wenn der Leser die Zusammenhänge erst durchschaut hat. Für alle Bestände.
Susanne Emschermann
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Schwierigen
Franz Winter
Braumüller (2017)
267 S.
fest geb.