Carbon

Eine österreichische Kleinstadt in unseren Tagen: Es beginnt damit, dass ein Privatdetektiv erlebt, wie sich ein Klient bei dem Versuch, eine riesige exotische Pflanze in seinem Garten umzusägen, selbst umbringt. Bald darauf tauchen überall in der Carbon Stadt (und bald auch anderswo in Österreich und Europa) Schachtelhalme und Riesenfarne auf, die eigentlich seit 300 Millionen Jahren ausgestorben sind, und legen das Leben mehr oder weniger lahm. Als der Verleger Werner Scholz einen Autor aufsucht, um sein neues Manuskript mitzunehmen, wird ihm dies bei einer Bahnfahrt gestohlen. Von einer Frau, die - wie sich später herausstellt - zu einem eigenartigen Volk gehört. Bald verschwinden auch Scholz und diese Frau. Währenddessen versuchen der Fernsehjournalist Floriani und sein Team, von dem unheimlichen Pflanzenwuchs zu berichten. Dabei kommt ihm die attraktive Bürgermeistersgattin in die Quere. Und dann kommt es zum großen Aufruhr in der Stadt. - Man erkennt schon am Plot der Handlung: Dieser Roman ist exzentrisch, schräg, ja durchgeknallt. Aber Mähr schreibt in einem solchen frech-knackigen und überaus guten narrativen Stil, bringt solche unvermuteten literarischen Volten, dass das Lesen ungemein Spaß macht. Und auch die Handlung, in der die Welt plötzlich von einer völlig unvermuteten Gefahr vereinnahmt wird, ist in Zeiten, wo wir die Corona-Krise durchleben, gar nicht mal so fiktiv. Lesevergnügen pur.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Carbon

Carbon

Christian Mähr
braumüller (2020)

304 Seiten
kt.

MedienNr.: 947696
ISBN 978-3-99200-271-9
9783992002719
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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