Späte Gegend

Ein lebendiges Stück österreichischer Zeitgeschichte, spannend in einfacher Sprache erzählt Ida Winiewicz, eine mit zahlreichen Bühnen- und Fernsehstücken international erfolgreiche Autorin in diesem Buch und verbindet Literatur und Zeitgeschichte. Späte Gegend Bei dem "fernen Land" der Gegend, in der alles später reift und manches überhaupt nicht, handelt es sich um das Mühlviertel nahe der bayrischen Grenze, nur zwei Autostunden von Wien entfernt. Die Heldin Christl ist eines von sechs bitterarmen "Kleinhäuslerskindern", deren Vater als Steinmetz den Lebensunterhalt verdient. Die Mutter ist sparsam, fleißig, gütig und duldsam, so dass die Familie mit 20 qm gemieteter Wohnung auskommt. Christl hat zu gehorchen, doch Ehrgeiz, klarer Verstand, Ehrlichkeit und Resilienz ermöglichen ihr eine glückliche Gestaltung ihres Lebensweges, der vorgezeichnet ist. Ihr helfen die positive Art, ihre Probleme zu lösen und ihr gleichmütig freundliches Gemüt. Die Eltern ließen die Kinder im Unklaren, weil sie selbst nicht viel über das Dorfleben hinaus wussten. Gemeinschaft ging absolut vor Individualität, die man eigentlich gar nicht kannte. Christl managt den Betrieb nach der Hochzeit mit ihrem geliebten Bauernsohn Sepp. Das Buch erinnert an den Roman "Herbstmilch" von Anna Wimschneider, welche wie Christl praktischen Hausverstand und die Sicht der "größeren" Dinge pflegte. 159 Seiten unterhaltsame Lektüre.

Gudrun Schüler

Gudrun Schüler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Späte Gegend

Späte Gegend

Lida Winiewicz
braumüller (2020)

159 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 961195
ISBN 978-3-99200-281-8
9783992002818
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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