Der Seiltänzer
Täglich spannt der Seiltänzer sein Seil, läuft los, überwindet Ängste, findet die Freiheit und lässt das Abenteuer in sein Leben. Zusammen mit der allegorischen Figur des Seiltänzers gehen die Betrachter auf eine philosophische Reise. Denn diese Figur, die viel riskiert und viel gewinnen kann, stellt schlichtweg die Frage, wie ein Leben zu meistern ist: mutlos und ängstlich nur um das eigene Wohl bedacht oder wagemutig und selbstbewusst. Mit Grundschulkindern können solche Themen durchaus erörtert werden und dieses so stimmungsvoll gestaltete Kinderbuch gibt zu einem Gespräch wertvolle Impulse. Jedes der breit angelegten Bilder blättert eine surreale Welt auf, der sich der Seiltänzer hingibt, die er aber auch gestalten kann. Die schmalen Textzeilen laden ein, über das Ereignis zu reflektieren. Die Lesehinweise am Ende des Buches bieten den Erwachsenen Leitfäden zum Nach-Denken mit den Kindern: was gibt uns Halt beim Seiltanz durch unser Leben, sind wir allein dabei, wie können wir unsere Ängste überwinden und welche Rolle spielt das Gleichgewicht? Bücher wie dieses bieten ein großes Potenzial für eine nachhaltige und reiche Leseerfahrung.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Seiltänzer
Text von Àlex Tovar. Ill. von Àfrica Fanlo
àbac (2018)
[16] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6