Villa Metaphora

Schauplatz des umfangreichen Romans sind die - fiktive - sizilianische Vulkaninsel Tari und ein Luxushotel, das von einem Stararchitekten gebaut wurde, der sich damit seinen Traum erfüllt hat. Die ersten Gäste des Nobelresorts sind: eine vulgäre, drogensüchtige Filmschauspielerin, die mit ihrem Mann anreist; ein deutscher Banker, der in einen Sexskandal verwickelt ist; ein älteres Industriellen-Ehepaar, eine snobistische französische Journalistin und Hotelkritikerin, die unter falschem Namen unterwegs ist. Auch das Hotelpersonal ist ungewöhnlich: ein unkonventioneller Künstler, der die Möbel vor Ort schreinert, ein neurotischer Sternekoch, ein aus der Gegend stammender Bootsmann und Mann für Alles, der die Schauspielerin vergöttert, und seine Tante, die Geschäftsführerin des Hotels und Geliebte des Hotelbesitzers. Im Lauf der Handlung stranden auf der einsamen Insel noch ein eitler italienischer Politiker und ein ungehobelter russischer Oligarch samt Anhang. Sie alle geraten in diesem unzugänglichen, nur mit dem Boot erreichbaren Paradies in traumatische Situationen, die in einem gewaltigen Vulkanausbruch und dem Untergang der Insel enden. - Der bekannte italienische Autor entwirft voller Fabulierlust ein Szenario an einem geschlossenen Ort während sieben langer Tage und erzählt - ironisch, witzig, satirisch -, wie Menschen, die fast alles im Leben haben, die exzentrisch, arrogant, egoistisch sind, auf einer kleinen Vulkaninsel in eine lebensbedrohliche Situation geraten und sich dabei mehr oder weniger verändern. Kapitelweise nimmt De Carlo die Perspektive eines seiner Protagonisten ein, was sich auch in der Sprache spiegelt. Großartige Unterhaltung für Leser mit Ausdauer, die sich nicht am kleinen Druckbild und dem Fehlen eines Lesebändchen bei über 1000 Seiten stören. (Übers.: Maja Pflug)