Krokodilwächter

In einem Haus mit drei Wohnungen der Eigentümerin Esther de Laurenti wird die junge Mieterin Julie Stender von ihrem alten Wohnungsnachbarn Gregers tot aufgefunden. Die Tote ist übel zugerichtet, das Gesicht zerschnitten, der Kopf eingeschlagen. Gregers wird mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert. Die kinderlose Esther de Laurenti ist total verzweifelt, hat sie doch Julie wie eine Tochter liebgewonnen. Und sie fühlt sich auch schuldig. Hat sie doch in einem Romanmanuskript einen Todesfall so dargestellt, wie er nun tatsächlich passiert ist und das auch noch in ihrem Haus. Kommissar Jeppe Korner und seine Kollegin Anette Werner beginnen mit den Ermittlungen. - Die Autorin, in Dänemark bestens bekannt als Tänzerin, Choreographin und Regisseurin, hat sich mit diesem Roman auf das Gebiet des Thrillers begeben, und dieses Debüt ist bestens gelungen. Die Sprache ist einprägsam, prägnant, eingängig. Besonders die Charakterisierung der zahlreichen Protagonisten besticht. Die Auflösung des Falles zeigt, wie sehr Menschen sich durch den Wunsch, mehr zu sein als sie tatsächlich sind, in Abhängigkeit von skrupellosen Individuen begeben. Trotz einiger deftiger Passagen ist das Buch sehr gut einsetzbar. (Übers.: Ulrich Sonnenberg)