Die Enkelin
Kaspar und Birgit lernen sich 1964 in Ostberlin kennen und lieben. Der Weststudent Kaspar verhilft Birgit zur Flucht und beide bleiben bis zu Birgits Freitod nach jahrelanger Depression und Alkoholsucht zusammen. Kaspar findet von Birgit verfasste Texte und erfährt ihr Geheimnis: vor der Flucht hatte sie eine Tochter zur Welt gebracht, deren Schicksal sie verfolgen wollte, sich jedoch auch davor fürchtete. Kaspar will Birgits Suche fortführen und findet die inzwischen erwachsene Tochter Svenja mit ihrem Mann und der Tochter Sigrun in einer völkischen Gemeinschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Kaspar sieht in Sigrun seine Enkelin, die er versucht, mit Klavierunterricht, Konzertbesuchen, passender Lektüre und einigen Diskussionen von ihren rechtsnationalen Anschauungen abzubringen, was ihm nur teilweise gelingt. Die Geschichte um Liebe, Leid und Sühne in west- und ostdeutscher Vergangenheit und Gegenwart wird von Nina Petri, die Birgits tagebuchähnliche Aufzeichnungen wiedergibt, und Hanns Zischler, der Kaspars Ringen um Birgits Vergangenheit und vor allem um Sigrun eingelesen hat, angenehm und einfühlsam vorgetragen. Gerne empfohlen!
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Enkelin
Bernhard Schlink ; gelesen von Nina Petri [und einem weiteren]
Diogenes Hörbuch (2021)
8 CDs (circa 577 min)
CD