Lass mich leben, Istanbul
Remzi Ünal schlägt sich als Privatdetektiv mehr schlecht als recht in der Millionenmetropole Istanbul durch. Da taucht eines Tages in seinem Stammcafé Dr. Arsan auf und bittet Ünal um Hilfe. Der elegante Arzt arbeitet als Internist in einer Privatklinik und vermisst seit ein paar Tagen seine Geliebte, die in derselben Klinik als Krankenschwester arbeitet. Als Ünal mit den Ermittlungen beginnt, ahnt er nicht, welche Lawine er damit lostritt: In dieser Klinik scheint einiges im Argen zu liegen: so findet man einen toten Arzt in der Wohnung einer Krankenpflegerin, und Ünal selbst wird, als er dubiosen ärztlichen Machenschaften auf die Schliche kommt, auch noch von einem Ganoven mit einem Skalpell attackiert. Unbeirrt macht sich der Schnüffler weiter an sein Werk. Und schließlich findet er die Lösung aller Fälle, die irgendwie zusammenhängen. - Celil Oker gilt als einer der renommiertesten türkischen Krimischriftsteller. Wie in seinen anderen Thrillern mit dem Protagonisten Remzi Ünal hat der Autor auch in seinem neuesten Istanbul-Krimi nicht nur eine spannende Story mit stimmigen Charakteren gebastelt, mit seinem manchmal durchaus trocken-ironischen Stil und einer detailreichen Milieuschilderung weiß er auch immer einige treffende gesellschaftskritische Schlaglichter auf das Leben in der 14-Millionen-Stadt zu werfen. Erstklassige Unterhaltungsliteratur, für alle Fans dieses Genres und Istanbul-Freunde gleichermaßen. (Übers.: Gerhard Meier)
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Lass mich leben, Istanbul
Celil Oker
Unionsverl. (2015)
313 S.
kt.