Die griechische Kaiserin
Theophanu, die oströmische Gemahlin Kaiser Ottos II., ist mittlerweile als Herrscherin anerkannt und wirkt als kluge Politikerin. Doch nicht alle sind ihr wohlgesonnen. Und Theophanu hat auch noch eine große Aufgabe: Sie möchte ihren Sohn Otto als Nachfolger seines Vaters zum nächsten Kaiser krönen lassen. Als ihr Gemahl Otto II. nach Italien zieht, um ein Heer gegen die Sarazenen aufzustellen, reist sie mit. Doch ihr Mann gerät in einen Hinterhalt, wird vernichtend geschlagen und stirbt kurz darauf. Als nun Theophanus ärgster Gegner, Heinrich von Bayern, den kleinen Otto in seine Gewalt bekommt, muss Theophanu alle List aufbieten, um ihren Sohn zu retten. Doch es gelingt ihr letztendlich, und als Regentin für den minderjährigen Otto, der als Otto III. später Kaiser wird, geht Theophanu als erste alleinherrschende Kaiserin im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in die Geschichte ein. - Wie auch im ersten Roman um Theophanu (Die Braut aus Byzanz, 2008) zeigt die Autorin, dass sie ihre Kunst beherrscht: Sie hat den historischen Hintergrund nicht nur glänzend recherchiert. Es gelingt ihr auch, die Personen so farbig und vielfältig zu gestalten, dass sie überaus unmittelbar wirken und den Leser schon mit Beginn des Romans in den Bann der Handlung ziehen. Eine Ausnahme auf dem überbordenden Markt an historischen Romanen! Für alle Bestände zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die griechische Kaiserin
Gabrielle Alioth
Nagel & Kimche (2011)
278 S.
fest geb.