Das Unrecht

Ein Jahr vor dem Fall des Eisernen Vorhangs versuchen Micha und Annett mit dem Segelboot über die Ostsee in die Freiheit zu gelangen. Sie werden von der Küstenwache aufgegriffen, Micha wird dabei getötet. Annett kommt in Untersuchungshaft, legt Das Unrecht ein erzwungenes Geständnis ab in dem Glauben, dass ihr Freund noch lebt. 28 Jahre später, in Bamberg planen Annett und ihr Mann Volker, der zu ihrer alten Clique in der DDR gehörte, ihre silberne Hochzeit, aber in ihrer Beziehung tun sich Risse auf. Volker hat vermutlich ein Verhältnis mit einer Angestellten gehabt, die Suizid begangen haben soll. Annett sträubt sich, in die erfolgreiche Immobilienfirma ihres Mannes einzusteigen, fühlt sich in ihrer Freiheit beschränkt, obwohl oder gerade weil Volker sehr aufmerksam ist und all ihre Wünsche bemerkt und erfüllt. Sie besucht ihre Heimatstadt Wismar auf, trifft Leute aus ihrer Vergangenheit und findet eine erschütterte Antwort auf die Frage, wer sie damals verraten hat. Eine spannende Erzählung auf zwei Zeit- und Ortsebenen mit realistischer Beschreibung des Drucks, dem Jugendliche in der DDR ausgesetzt waren und auch später noch das massiv beeinflusst.

Ruth Titz-Weider

Ruth Titz-Weider

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Unrecht

Das Unrecht

Ellen Sandberg
Penguin Verlag (2022)

415 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 611228
ISBN 978-3-328-60254-5
9783328602545
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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