Sweetbitter

Der Geschmack einer Kumamoto-Auster, Trauben mit einem moschusartigen Duft, ein Rotwein, "Fleurie", gemacht aus einer oft unterschätzten Rebe und doch mit einer zarten Note vom Rosenduft in sich. Das riecht und schmeckt Tess zum ersten Mal, als sie Sweetbitter aus ihrer provinziellen Heimatstadt nach New York zieht. Auf der Suche nach Arbeit landet sie in einem sehr edlen New Yorker Restaurant, das ihr Horizonte der Geschmackssinne eröffnet, die sie bisher nicht für möglich gehalten hatte. Alles hat seinen ganz bestimmten Rhythmus in diesem Lokal und Tess will nichts mehr als Teil davon sein. Da gibt es Jake, den Barkeeper, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Und die Kellnerin Simone, die Tess zu ihrer Schülerin macht, während die junge, unerfahrene Hilfskellnerin nur ihre Freundin sein will. Die Frage, die dieses Buch allem voran aufwirft ist: Kann man Gerüche und Geschmäcke, so einzigartig wie sie sind, in Worte fassen? Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja. So muss Tess schmerzlich feststellen, dass mit den süßen Erlebnissen auch immer ein bitterer Nachgeschmack einhergeht. Wie der "Fleurie" ist auch Tess oft unterschätzt, am meisten von sich selbst, und dabei auf der Suche nach ihrer eigenen Geschmacksnote. Ein Roman mit der Botschaft, sein Leben nicht etwas oder jemandem, sondern einzig und alleine sich selbst zu widmen. Sehr empfehlenswert für alle Bestände. (Übers.: Sabine Kray)

Cornelia Braun

Cornelia Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Sweetbitter

Sweetbitter

Stephanie Danler
Aufbau-Verl. (2017)

412 S.
fest geb.

MedienNr.: 588093
ISBN 978-3-351-03672-0
9783351036720
ca. 21,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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