Weil die Zukunft uns gehört
Voller Tatendrang kommt die Bergbauerntochter Toni 1919 in München an, um an der dortigen Universität ein Medizinstudium zu beginnen. Ermöglicht hat dies ihre wohlhabende Tante, die Gründerin der "Villa Libertas". Als mutige Kämpferin gegen bürgerliche Konventionen hat diese aus der Damenpension einen Zufluchtsort für Frauen gemacht, die Hilfe brauchen, und eine Institution etabliert, die sich aktiv für Frauenrechte und Gleichberechtigung einsetzt. Toni blüht in diesem liberalen Umfeld auf, das ihr den Rücken stärkt und ihr hilft, sich in dem von Männern dominierten Fachbereich Medizin durchzusetzen. Studentinnen sind an der Universität noch immer eine Minderheit, doch diejenigen, die progressiv denken und die verkrusteten Strukturen aufbrechen wollen, werden immer mehr. Der Roman bettet die persönliche Geschichte einer jungen Frau geschickt in das Zeitgeschehen der 1920er Jahre ein. Spannend und lebendig erzählt, lesens- und empfehlenswert.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Weil die Zukunft uns gehört
Ilona Einwohlt
HarperCollins (2022)
267 Seiten
kt.