Der Teufel und seine Engel

Die Figuren des Teufels und der gefallenen Engel haben im Laufe der Geschichte verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen und weitreichende Veränderungen erfahren. Diese kulturell, religiös und politisch bedingten Wandlungen verfolgt der Autor von Der Teufel und seine Engel den Schriften der Bibel über die apokryphen Evangelientexte und die antiken Dämonenvorstellungen der hellenistischen Kultur bis zu den mittelalterlichen Exzessen wie Hexenverfolgung und Inquisition. Er entwirft eine Theorie der Hexenjagd nach Augustinus und Thomas von Aquin, beschreibt die Veränderungen in den Vorstellungen von Hölle und Höllenfeuer sowie den Wechsel des Teufels vom stofflichen Wesen bei manchen Kirchenlehrern zum reinen Geist zwischen dem 5. und 13. Jh. Im 17. Jh. kommt es zum Ausbau der systematischen Satanologie, die im 18. Jh. aufgrund philosophischer Diskussionen zurückgedrängt wird und schließlich zur Entmythologisierung des Satans führt und durch Goethes Mephisto zu einer literarischen Figur mutiert. Nur dem Fazit des Autors, dass das Christentum ohne Teufel "inhaltsarm und blass" ist und ohne Teufel auch Gott fahren lassen muss, kann in diesem sehr interessanten, philosophisch weit gefassten, aber auch langatmigen Buch nicht zugestimmt werden. - Für theologisch anspruchsvollere Leser/innen.

Helmut Eggl

Helmut Eggl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Teufel und seine Engel

Der Teufel und seine Engel

Kurt Flasch
Beck (2015)

462 S.
fest geb.

MedienNr.: 582418
ISBN 978-3-406-68412-8
9783406684128
ca. 26,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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