Der Wald
Mira ist Kopf der idealistischen Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood, die auf einer verlassenen Farm im Süden Neuseelands endlich rentabel arbeiten will. Dabei stößt sie auf Robert Lemoine, einen skrupellosen Milliardär, der ganz andere Pläne mit dem Gebiet hat, nämlich den ebenso geheimen wie illegalen Abbau Seltener Erden. Lemoine versucht geschickt, die Öko-Gruppe für seine Zwecke einzuspannen. Tony, ein Exmitglied von Birnam Wood und Journalist, wird aber misstrauisch und versucht, die Pläne Lemoines aufzudecken. Der Zusammenprall dieser zweier "Welten" endet in einem überraschenden Finale. - Die bekannte neuseeländische Booker-Preisträgerin Eleanor Catton ("Die Gestirne", BP/mp 16/384) hat mit "Der Wald" einen gut lesbaren spannenden Ökothriller zu einem aktuellen Thema geschrieben, in dem die Persönlichkeit der entscheidenden Protagonisten wichtiger ist als der eigentliche Plot, bei Lemoine denkt der Leser etwa unwillkürlich an Elon Musk. Dabei vermeidet Catton erfreulicherweise eine allzu oberflächliche Schwarzweiß-Malerei der so unterschiedlichen Seiten. - Ein ebenso empfehlenswerter wie breit einsetzbarer Thriller für verschiedene Lesertypen.
Michael Sanetra
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Wald
Eleanor Catton ; aus dem Englischen von Meredith Barth und [einer weiteren]
btb (2024)
509 Seiten
fest geb.