Die Strenggläubigen
Nach dem Scheitern der nationalistischen Bewegungen in der islamischen Welt schlägt im Jahr 1979 in Saudi Arabien und im Iran die Geburtsstunde des modernen islamischen Fundamentalismus. Die gescheiterten demokratischen Reformbewegungen des arabischen Frühlings haben dazu den militanten Islamismus noch weiter befördert und den Ideen der klugen Reformer, wie z.B. des Sudanesen Mahmud Taha und der beiden Ägypter Farag Foda und Nasr Hamid Abu Zaid keine Chance gelassen. Durch Stellvertreterkriege im Jemen und Syrien zwischen dem schiitischen Iran und dem sunnitischen Saudi Arabien bedroht der Islamismus mittlerweile den Weltfrieden. - In Wilfried Buchtas Zukunftsszenarien stellt der Islamismus jedoch die größte Gefahr für die islamischen Länder selbst dar, die auf Jahrzehnte in Krieg und Chaos versinken. Man muss die Schlussfolgerungen des Autors nicht teilen, aber es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen. Für größere Bestände.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Strenggläubigen
Wilfried Buchta
Hanser Berlin (2016)
239 S.
fest geb.