Rückkehr nach Polen
Die 1988 mit ihren Eltern nach Deutschland ausgereiste Polin kehrt im März 2018 mit ihrer kleinen Tochter für ein Jahr in ihr Geburtsland zurück. Sie bereist von Danzig aus die Städte und das Land, besucht abgelegene Gegenden und Auschwitz und versucht die politischen und sozialen Verhältnisse und die gesellschaftlichen Denk- und Verhaltensstrukturen sichtbar zu machen. Lebendig erzählt sie von ihren Gesprächen, Begegnungen und Erlebnissen, von ihrem Befinden und den Gefühlen der Menschen, von Kindheitserinnerungen und dem Aufenthalt ihrer Tochter in der Kita, aber auch von Frauenrechten, dem Einfluss der Kirche, von einem oppositionellen Bürgermeister, vom Gegensatz zwischen Lech Walesa und Kaczynski und der Ermordung des Danziger Bürgermeisters. Aus diesen Puzzleteilen formt sie ein Bild des Landes und der nationalen Befindlichkeit und Identität mitsamt der momentan nicht kittbaren Zerrissenheit. - Es sind lesenswerte Reportagen mit einem klaren Blick für die gegenwärtigen Verhältnisse. Sehr empfehlenswert.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Rückkehr nach Polen
Emilia Smechowski
Hanser Berlin (2019)
253 S.
fest geb.