Die einzige Frau im Raum

Das Cover verspricht die Geschichte einer sinnlichen, besonderen Frau und so begegnet sie den Lesenden auch, Hedy Kiesler, später Lamarr. Von 1933 bis 1942, vom Wien der Vorkriegszeit bis ins New York während des Kriegs, von der gefeierten "Sissy" Die einzige Frau im Raum im Theater an der Wien über die Vernunftehe mit einem Waffenhändler bis zur erfolgreichen Filmdarstellerin und gescheiterten Erfinderin in den USA. Erst 18-jährig, aber äußerst selbstbewusst, unterwirft sie sich gesellschaftspolitischen Zwängen, konvertiert vom Juden- zum Christentum und heiratet den älteren Mandl, der u.a. mit Mussolini und Hitler kollaboriert. Von ihrem zunächst liebevollen Ehemann wird sie bald brutal unterdrückt, schlüpft aber schnell in die Rolle der ergebenen Gattin, die ihm als schmückendes weibliches Beiwerk, aber aufmerksame Zuhörerin, bei Männergesellschaften wichtige Informationen zuspielt. Die Zeichen der Zeit richtig deutend, verlässt sie ihren Mann und wandert in die USA aus. Als Darstellerin äußerst erfolgreich, arbeitet sie aber gleichzeitig an der Erfindung eines Torpedosystems zum Einsatz gegen Hitlers Wehrmacht. Enttäuscht, doch nicht resigniert, dass ihr Patent nicht umgesetzt wird, kämpft sie mit ihren Waffen einer Frau auf der Bühne weiter und akquiriert erfolgreich Geldspenden für die US-amerikanische Kriegskasse. - Marie Benedict hat bereits eine ganze Reihe Bücher über starke Frauen geschrieben (zul. "Mrs Agatha Christie", BP/mp 22/720). "Die einzige Frau im Raum" ist ein faszinierender Pageturner über eine bemerkenswerte Frau. Sehr zu empfehlen.

Margit Düing Bommes

Margit Düing Bommes

rezensiert für den Borromäusverein.

Die einzige Frau im Raum

Die einzige Frau im Raum

Marie Benedict ; aus dem amerikanischen Englisch von Marieke Heimburger
Kiepenheuer & Witsch (2023)

298 Seiten
kt.

MedienNr.: 613524
ISBN 978-3-462-00492-2
9783462004922
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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