Aisha

Axel Steen, der verbissene aber sympathische Kopenhagener Kommissar, hat es geschafft, clean zu werden und nach einem gefährlichen Einsatz wieder ins Leben zurückzufinden. Jetzt muss er die Morde an zwei Ex-Mitarbeitern des dänischen Geheimdienstes Aisha (PET) aufklären. Eine zweite Erzählebene spielt vier Jahre zuvor, als die beiden ermordeten PET-Kollegen eine islamistische Zelle im Visier hatten und deren Wohnung rund um die Uhr mit einer Überwachungskamera filmten. Ist das Mordmotiv in dieser immer noch unter strengster Geheimhaltung liegenden Aktion zu suchen? Axels kleine Tochter Emma steht im Zentrum der dritten Erzählebene. Emma hat oft Bauchweh aus Sorge um ihren Papa, der im Dienst so vielen Gefahren ausgesetzt ist. - Der vierte Axel-Steen-Fall (die erste Folge, "Unruhe", in BP/mp 14/432 besprochen) kann problemlos ohne die Vorgängerromane gelesen werden. Der sehr ausgeklügelte Plot bildet ein raffiniertes Geflecht aus Beziehungen zwischen Polizei und Geheimdienst, zwischen Privatem und Beruflichem. Die Geschichte beinhaltet auch sozialkritische Betrachtungen über den Wandel Kopenhagens. Aus Arbeitersiedlungen und Hafengeländen sind schicke Vergnügungs- und Wohnviertel geworden, aber auch neue soziale Brennpunkte sind entstanden. Diese Entwicklung hat ihren Preis, wie es eine PET-Angehörige auf den Punkt bringt: "irgendjemand muss die Drecksarbeit erledigen, damit der Rest der Bevölkerung im glücklichsten Land der Welt leben kann". Breit empfohlen. (Übers.: Patrick Zöller)

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Aisha

Aisha

Jesper Stein
Kiepenheuer & Witsch (2018)

KiWi ; 1582
553 S.
kt.

MedienNr.: 592281
ISBN 978-3-462-05078-3
9783462050783
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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