Die Krume Brot

Adelina lebt als Alleinerziehende mit ihrer kleinen Tochter Emma in den 70er Jahren in der Schweiz. Ihre Eltern hatten als italienische Fremdarbeiter die Heimat verlassen. Schon ihrem Vater und Großvater war kein Glück beschieden. Adelina hat keine Die Krume Brot Ausbildung erhalten, da sie nach dem Tod des Vaters nur Schulden geerbt hat. Die Analphabetin steht am Fließband und arbeitet später in einer Bar. Immer befindet sie sich am Existenzminimum. Ihr Glück scheint perfekt, als sie Emil, einen selbstständigen Grafiker, kennenlernt. Er bezahlt ihre Schulden und lässt sie mit Emma bei sich wohnen. Nur liebt Adelina ihn nicht. Sie wünscht sich, auf eigenen Füßen zu stehen. Doch mit geringem Einkommen und ohne die Möglichkeit, ihre Tochter betreuen zu lassen, bleibt die Eigenständigkeit ein Wunschtraum. Als Emma verschwindet, kommt Adelina zufällig in Kontakt mit einer Zelle der Roten Brigaden. Sie hört Vorträge über soziale Ungerechtigkeit und stellt sich für Kurierdienste zu Verfügung. – Der schweizerische Schriftsteller Lukas Bärfuss ist mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Büchner-Preis. Der Autor, der sich häufig provokant in politische Kontroversen einmischt, übt in seinem neuen Roman deutlich Sozialkritik. Er thematisiert die Ausweglosigkeit, die fehlende Bildung und mangelndes Einkommen hervorrufen. Mit seiner Hauptfigur legt er ein besonderes Augenmerk auf die Ausbeutung von Frauen. Für Leser/-innen, die sozialkritisch interessiert sind.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Krume Brot

Die Krume Brot

Lukas Bärfuss
Rowohlt (2023)

222 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615159
ISBN 978-3-498-00320-3
9783498003203
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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