Heimkehr

Drei schwarze Jungs, unter ihnen Frank Money, aus einem rassistischen Kaff in Georgia halten es in der düsteren Atmosphäre voller Diskriminierung, Armut und Gewalt nicht mehr aus und melden sich freiwillig zum Militär. Sie werden bald in Korea eingesetzt, Heimkehr erleben fürchterliche Kampfhandlungen und werden teilweise auch zu Sadisten. Frank überlebt, ist aber stark traumatisiert, und auch im Norden, wo er strandet, ist die Rassendiskriminierung gang und gäbe. Als er einen Hilferuf seiner jüngeren Schwester erhält, die nach wie vor im Süden lebt, setzt er alles dran, wieder nach Georgia zu kommen. Er schlägt sich nach Süden durch und befreit Cee aus dem Haushalt eines sadistischen weißen Arztes, der das Mädchen mit unsäglichen medizinischen Experimenten traktiert. Obwohl beide durch ihre Traumata geplagt werden, entwickeln sie allmählich so etwas wie ein normales Leben. - Die 1931 in Ohio geborene Autorin hatte in jungen Jahren selbst unter Rassendiskriminierung zu leiden. Nach "Beloved" und "Jazz" ist "Heimkehr" nun eine weitere Episode mit Schilderung der schwarzen Bevölkerung in den USA, hier in den fünfziger Jahren. Der Roman gibt ein klares Bild über das Leben der Diskriminierten in ihren Siedlungen; die Härten führen aber auch zu Solidarität und effektiver Nachbarschaftshilfe und auch zu fröhlichen Ausbrüchen. Fatalismus und religiöse Inbrunst helfen, manche Nöte leichter zu ertragen. Ein schönes Buch, packend geschrieben und mit Gewinn zu lesen. Für alle Büchereien. (Übers.: Thomas Piltz)

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Heimkehr

Heimkehr

Toni Morrison
Rowohlt (2014)

154 S.
fest geb.

MedienNr.: 576997
ISBN 978-3-498-04525-8
9783498045258
ca. 18,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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