Gott, du sag mal!
Marias Eltern sind bei einem Unfall gestorben. Sie lebt nun bei den Großeltern. Alles ist anders. Sie vermisst ihre Mama und ihren Papa. In der Schule wissen die anderen Kinder nicht, wie sie mit ihr umgehen sollen. Nur langsam kehrt Normalität ein. Und dann ist Weihnachten. Ganz vorsichtig wird ein Junge zum Freund, der auch keine Mutter hat. - Die Ich-Erzählerin formuliert ihre Erinnerungen, Gefühle und Ereignisse sehr anschaulich. Ihre Äußerungen sind an Gott gerichtet, dem sie viele Fragen stellt. Im Laufe des Büchleins wird ihre tiefe Trauer in eine Trauer verwandelt, die stiller ist und deren Wunde nicht durch jede Erinnerung aufgerissen wird. Wenn das Kind auch viel über die Antworten auf ihre Fragen spekuliert, die Frage nach dem "Warum" bleibt. Und sie kann aushalten, keine Antwort darauf zu bekommen. Dem Autor gelingt damit auf eine sehr "erwachsene" Art, dem immerwährenden Problem gerecht zu werden. Das ist sowohl dem Kind wie auch seinem Gegenüber angemessen. Die Illustrationen unterstützen mit ihrem symbolischen Gehalt diese Vorgehensweise. - Ein besonderes Buch zu einem schwierigen Thema, das vielen Büchereien empfohlen werden kann.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Gott, du sag mal!
Alf Kjetil Walgermo. Mit farb. Bildern von Eva Schöffmann-Davidov
Gabriel (2013)
56 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Auszeichnung: Religiöses Kinderbuch des Monats