Männer von fast perfekten Heldinnen
Etwa über ein Jahr verfolgt die Autorin die Entwicklungen in den Beziehungen einer Freundesclique so um die 40. Gewissermaßen fallen in der Zeitspanne die Würfel neu: Nach der Trennung von seiner Frau schafft der eine den Neustart in die Selbstständigkeit; der arrivierte Geschäftsmann hingegen kommt ins Grübeln, ob sein Lebensentwurf ihn wirklich erfüllt. Den Impuls zum Umschwenken löst just sein Aushilfschauffeur aus. Der Zahnarzt scheitert wirtschaftlich schier an den Ansprüchen seiner neuen Lebensgefährtin ... und die Köchin bekommt eine Fernsehshow, was ihre Beziehungen mehrfach durcheinanderwirbelt. - Nach "Fast perfekte Heldinnen" (BP/mp 17/438) hat dieses Buch den umgekehrten Blickwinkel: nunmehr wird das Leben der Freunde überwiegend aus der Erlebenswelt der Männer heraus vorgestellt, während der erste Band die weibliche Perspektive voranstellte. Man kann sich gut mit den großstädtischen Protagonisten und ihrem Agieren anfreunden, selbst wenn man ein eingeschworener Fan der ländlichen Idylle ist, denn das, was ihnen widerfährt, ist mit kleinen Abstrichen allgemein gültig und überall möglich. Mit leichter ironischer Distanz begleitet man sie gerne. (Übers.: Stefanie Schäfer)
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Männer von fast perfekten Heldinnen
Adèle Bréau
List Taschenbuch (2017)
List-Taschenbuch ; 61326
317 S.
kt.