QualityLand 2.0

In QualityLand (vgl. BP/mp 18/137) sind verschiedene Entwicklungen unserer heutigen Zeit eskaliert: Der Klimawandel gebietet Sommerurlaub in Schweden, wenige große Technologiekonzerne überwachen und verwerten jeden Datenpunkt menschlichen Handelns und gesellschaftliche Ratingsysteme bestimmen über den Zugang zu Wohnungen oder die Rechte an den eigenen Daten. Trotz dieser beinahe lückenlosen digitalen Erfassung will es Kiki jedoch nicht gelingen, die Identität ihrer leiblichen Eltern in Erfahrung zu bringen. Zu allem Übel gerät sie dann auch noch in das Visier des Puppenspielers - einer der gefürchtetsten Auftragsmörder von QualityLand. Maschinentherapeut Peter, mit dem sie eine lose Beziehung führt, wird nicht nur in ihre Mission verwickelt, sondern soll gleichzeitig dem Eigentümer des mächtigsten Versandhandels zur Präsidentschaft verhelfen. Währenddessen erlebt Martyn, der zuletzt den amtierenden Androiden-Präsidenten von QualityLand ermordet hatte, einen radikalen sozialen Abstieg, als sich alle von künstlicher Intelligenz gesteuerten Geräte und Systeme gegen ihn zu verschwören scheinen. - Die auf die Spitze getriebene, aber auf den zweiten Blick nicht gänzlich abwegige Dystopie des erfolgreichen Kleinkünstlers und Kabarettisten Kling ("Känguru-Chroniken") äußert entschiedene Kritik an wachsender und sich verfestigender Ungleichheit, wirtschaftlichem Neoliberalismus und sinnentleerten Tätigkeiten, die Arbeitnehmern keinerlei Erfüllung bieten - auf sehr unterhaltsame Weise. Die eigentliche Handlung, die mehreren Protagonisten aus dem ersten Band folgt, steht dabei eher im Hintergrund. Breit zu empfehlen, nicht zuletzt auch aufgrund der zu erwartenden großen Nachfrage.