Paule Pinguin allein am Pol

Schon als Pinguin Paule aufwacht, geht es los - scheinbar hat sich die ganze Welt gegen ihn verschworen: Es ist zu früh, zu kalt, zu laut, zu hell. Er gefällt sich selbst nicht: watschelt "doof", kann nicht fliegen, sieht aus wie alle anderen... Paule Pinguin allein am Pol kurz: seine Welt ist voller selbstgemachter Probleme. Als bei einem Tauchgang tatsächlich ernsthafte, lebensbedrohliche Schwierigkeiten auftauchen, weil Paule von verschiedenen Fressfeinden gejagt wird, reagiert er eher genervt ("Na toll. Ein Killerwal! Na toll. Ein Hai!"). Wichtiges und Unwichtiges kann er nicht unterscheiden. Ganz unvermittelt wird Paule von einem Walross angesprochen und in eindringlichen Worten auf die Schönheit der Welt und den Wert des So-und-nicht-anders-Seins aufmerksam gemacht; der Pinguin wird nachdenklich und für einen kurzen Moment ist er mit seinem Hier und Jetzt einverstanden. Es bleibt leider nicht dabei... Dank der kurzen, pointierten Sprache und der in ihrer Reduziertheit sehr aussagekräftigen, humorvollen Bilder wirkt Paules "Tragik" eher putzig und man hofft sehr, dass er eines Tages einen nachhaltig positiven Zugang zur Welt entwickelt. Es reicht nicht, dass z.B. das Walross belehrend zu ihm spricht, er wird es erfahren müssen. Das für Kinder ab 4 Jahren in jeder Weise gut verständliche Buch eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für philosophische Gespräche über das, was wichtig ist, das Leben und den Platz, den man darin hat. Breit empfohlen!

Birgit Karnbach

Birgit Karnbach

rezensiert für den Borromäusverein.

Paule Pinguin allein am Pol

Paule Pinguin allein am Pol

Jory John. Ill. von Lane Smith
Carlsen (2017)

[16] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 590091
ISBN 978-3-551-51854-5
9783551518545
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 4
Systematik: KK
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