Die Abenteuer von Jo, Jette und Jocko. Die geheimnisvollen Strahlen - 1. Die Manitoba antwortet nicht

Hergé, belgische Comiclegende (Tim und Struppi), hat in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts parallel an einigen anderen, in Deutschland wenig bekannten Reihen gearbeitet. Dazu zählen die Abenteuer der Geschwister Jo und Jette mit ihrem Haustier, dem Schimpansen Jocko (insgesamt drei Erzählungen in fünf Bänden). Die ersten beiden Folgen sind "geheimnisvollen Strahlen" vorbehalten, mittels derer Piraten im Auftrag eines größenwahnsinnigen Wissenschaftlers Schiffe auf dem Atlantik ausrauben. Per Zufall geraten die beiden Kinder und ihr Affe in die Fänge der Piraten und durchleben ein fantastisches Abenteuer. Ihnen gelingt schließlich die Flucht von der Tiefseebasis auf eine afrikanische Urwaldinsel, doch die Piraten sind ihnen stets dicht auf den Fersen. Nach vielen unerwarteten Wendungen und Verwicklungen können sie wesentlich zur Aufklärung der die Atlantikschifffahrt bedrohenden Piraterie beitragen und werden von ihren besorgten Eltern als gefeierte Helden in New York in Empfang genommen. Zeichnerisch ganz im von Hergé geprägten Zeichenstil der Ligne claire gehalten, weist auch das Muster der seinerzeit sicher mit vielen futuristisch erscheinenden Erfindungen gespickten Erzählung manche Parallelen zu den frühen Tim und Struppi Abenteuern auf. 80 Jahre nach seiner Entstehung wirkt der Comic dagegen antiquiert und reichlich klischeehaft (z.B. Schwarzafrikaner = Menschenfresser). Die Bilderzählung wird heute kaum noch Kinder und Jugendliche ansprechen, sondern allenfalls bei Comicenthusiasten mit einem ausgeprägten Interesse an der Comicgeschichte auf Liebhaber stoßen. Daher nur für sehr ausgebaute Bestände.