Der letzte Wunsch des Don Pasquale oder Giordanos Bitte
Don Pasquale, ein sizilianischer Padrone, ist alt, krank und fühlt sich dem Tode nahe. Sein letzter Wunsch wäre es daher, seine Enkelin Angelina, eine dreizehnjährige Autistin, die in Oberitalien lebt, noch einmal zu sehen. Ein Jugendfreund will ihm dabei helfen und engagiert Groll, einen Wiener Mitarbeiter seiner Zeitung. Der Rollstuhlfahrer Groll stimmt zu, setzt sich in seinen alten R 5 Cabrio und fährt nach Italien. Als er merkt, dass sein Auftraggeber ein Mafiaboss und der Job eigentlich eine Entführung ist, möchte Groll aussteigen. Nachdem Don Pasquale seine Macht spielen lässt, willigt Groll gezwungenermaßen ein und fährt nach Venetien, um Angelina zu holen. Während Don Pasquale dem Tod immer näherrückt, begleitet ein Reigen von derart komischen Absurditäten die ganze Aktion, dass kaum eine Plattitüde ausgelassen, kein Fettnäpfchen umgangen wird und kein Auge trocken bleibt. - Ein Feuerwerk an Ideen, das alle Vorurteile über Italien und seine mafiösen Strukturen bedient. Da der Autor selbst Rollstuhlfahrer ist, darf er, politisch sicher nicht korrekt, mit feinem Humor und gelegentlich auch recht plattem Witz zudem das Behindertsein auf die Schippe nehmen. Unterhaltsam, hintergründig und empfehlenswert.
Josef Schnurrer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der letzte Wunsch des Don Pasquale oder Giordanos Bitte
Erwin Riess
O. Müller (2006)
392 S. : Kt.
fest geb.