Die Landschaft hat immer recht

Im Zentrum des Romans steht ein junger Küstenfischer, der sich in die Abgeschiedenheit eines unwirtlichen isländischen Fjords zurückgezogen hat. Traumatische Erfahrungen in seiner Kindheit und Jugend haben ihn an diese "wettergeprügelten Küsten" Die Landschaft hat immer recht geführt, in denen Wind und Wetter den Tagesablauf, ja die Existenz und das Lebensgefühl der Menschen bestimmen. In seinem Tagebuch, das hier von einem fiktiven Bekannten zur Veröffentlichung vorgelegt wird, werden nicht umsonst immer eingangs bei jedem Kapitel das Wetter und die Bedingungen des Fischfangs in lebhaften Farben und lebendigen Bildern beschrieben. Dann erzählt Halldor in aller Ausführlichkeit von seinen Erfolgen oder Misserfolgen beim Fischfang, von seinen täglichen Erlebnissen im Fischerwohnheim, von seinen wenigen Bekannten, allesamt skurrile, knorrig-urwüchsige Küstenfischer wie Halldor selbst, oder auch vom Pfarrer, der in seinem religiösen Furor in Depression und Wahnsinn versinkt, oder von einem Dichter, der sich in die Einsamkeit des Fjords verirrt. Es verwundert auch nicht, dass sich Halldor angesichts der Übermacht der Naturgewalten immer wieder Fragen nach der menschlichen Existenz stellt. Zweimal engagiert man auch eine Haushälterin, in die sich der überaus schüchterne und an Minderwertigkeitskomplexen leidende Halldor jeweils sofort verliebt. In seiner plumpen Ungeschicklichkeit vergrault er zwar die erste, mit der zweiten findet er endlich sein Glück. - Die ungekünstelte, aber sehr kraftvolle Sprache, der sich dieser einfache Fischer in seinen Tagebucheinträgen bedient, der authentische Realismus in der Darstellung von Mensch und Natur machen den besonderen Reiz des Romans aus. (Übers. Eleonore Gudmundsson)

Die Landschaft hat immer recht

Die Landschaft hat immer recht

Bergsveinn Birgisson
Residenz-Verl. (2018)

287 S.
fest geb.

MedienNr.: 883998
ISBN 978-3-7017-1695-1
9783701716951
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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