Nichts passiert
Am Abend treffen sich Nick und Sara. Der Betrachter sieht die vorwiegend weiße Fläche, auf der die beiden winzig klein gezeichneten Kinder liegen. Sie tauschen sich darüber aus, was sie am Tag gemacht haben und dass das ihrer Meinung nicht spannend war. Auf der zweiten Seite bemerkt der Leser am unteren rechten Rand einen Tigerschwanz. Nun erzählt Nick, was er alles erlebte, nämlich dass er einen Handstand gemacht hat. Das Bild weitet sich; man erkennt, dass der winzige Junge wirklich auf seinen Händen stand und zwar auf dem Kopf eines riesigen Tigers. Die nächsten Situationen sind ähnlich abenteuerlich: Mal schwimmt der klitzekleine Nick im Gefolge eines gigantischen Wals, dann sitzt er auf der Nasenspitze eines monströsen Ungeheuers etc. Sara hat ähnlich Abenteuerliches erlebt, wie ihr Freund Nick empfindet sie es jedoch nicht so. Auf der letzten Seite, die Kinder befinden sich wieder auf der weißen Fläche, welche der Betrachter bald als das Fell eines riesigen Eisbären identifiziert, beschließen sie, gemeinsam den nächsten Tag zu verbringen. - Faszinierend bunte Aquarelle, die herrlich mit den Perspektiven spielen, entführen die Betrachter in die Welt der kindlichen Fantasie. Dort ist jeder Tag ein Abenteuer. Das höchst originelle Debüt-Bilderbuch des niederländischen Künstlers Mark Janssen fesselt das Publikum, egal ob jung oder alt! Unbedingt anschaffen!
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Nichts passiert
Mark Janssen
Fischer Sauerländer (2017)
[16] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4