Schattenzeiten

Karlrobert Kreiten ist ein junger Pianist, im Jahr 1943 27 Jahre alt und sehr erfolgreich. Er tritt in allen großen Häusern in Deutschland auf, wird trotz seines Alters mit z.B. V. Horowitz verglichen, seine Zukunft scheint – trotz des Krieges Schattenzeiten – rosig zu sein. Doch K. Kreiten sagt Wahres, aber Unbedachtes gegenüber einer Bekannten seiner Mutter in Berlin: u.a. „Der Krieg ist längst verloren. Hitler, Göring, Goebbels, Frick werden einen Kopf kürzer gemacht werden.“ (S. 97), und er wird angezeigt. Einige Zeit später verhaftet ihn die Gestapo kurz vor einem Auftritt in München. Sein Weg durch die Gefängnisse führt nach Plötzensee zur Hinrichtung nach dem Todesurteil des Volksgerichtshofs unter R. Freisler. Gnadengesuche bleiben erfolglos, am 7. September 1943 wird er in Plötzensee hingerichtet. Die Geschichte des jungen Pianisten wird in Schritten vorgestellt, dazwischen erfährt der Leser mosaikartig von zeitgleichen Ereignissen. Es finden sich u.a. Auszüge aus Victor Klemperers Tagebuch, aus Goebbels` Tagebuch, von Kästner, aus Zeitschriften, Flüsterwitze, Hinweise auf das Schicksal von Hans Rosenthal, kulturelle Ereignisse, Reden, Geburtstag von Göring, Angriffe der Engländer. Es existieren eine lange Literaturliste und genaue Nachweise der Zitate. Doch es ist keine wissenschaftliche Abhandlung, da Gespräche und Gedanken wiedergegeben werden. - Für historisch Interessierte sehr empfehlenswert, da sehr informativ und gut zu lesen.

Barbara Schürmann-Preußler

Barbara Schürmann-Preußler

rezensiert für den Borromäusverein.

Schattenzeiten

Schattenzeiten

Oliver Hilmes
Siedler (2023)

303 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 613425
ISBN 978-3-8275-0159-2
9783827501592
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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