Schweigendes Les Baux
Mit einem mulmigen Gefühl fährt Capitaine Blanc zur Burgruine von Les Beaux, denn dort wurde einem Mann die Kehle durchgeschnitten. Der scheußliche Anblick schockiert seine Mitarbeiter, die selbstbewusste, mit einer Frau liierte Fabienne und den trockenen Alkoholiker Marius, über alle Maßen. Schnell ist die Identität des Toten geklärt: Er war ein Privatdetektiv, der von einem reichen Mandelbauern beauftragt wurde, ein ihm gestohlenes Bild wieder aufzutreiben. Was hat der Detektiv herausgefunden, warum musste er sterben, welche Rolle spielte das verschwundene Bild und welche düsteren Geheimnisse verbirgt die Familie des Mandel-Barons? Die Ermittlungen verlaufen zäh, es gibt zu viele Spuren, von denen eine zu einem alten Fall führt: Damals ermordete ein Mann seine Frau und seine beiden Kinder. Er wurde nie gefasst, man vermutete, dass er in der Provence untergetaucht war. – Ein gut geschriebener, in manchen Dialogen auch amüsanter Kriminalroman, bei dem Cay Rademacher seine Leserschaft wieder einmal kenntnisreich in die Provence entführt. Manche viel Atmosphäre erzeugende Beschreibungen von Landschaft, Orten und Geschichten scheinen sich allerdings zu wiederholen und tragen zu einigen Längen bei. Dennoch gute Unterhaltung, allen Provence-Krimi-Fans zu empfehlen!
Barbara Nüsgen-Schäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Schweigendes Les Baux
Cay Rademacher
DuMont (2021)
415 Seiten : Karte
kt.