Das Mädchen im Strom

Im Mainz der 1920er Jahre wächst Gudrun Samuel als Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Das Mädchen liebt jede Art von Sport, gilt dagegen in der Schule als Versagerin, weil die dort gelehrten Fächer sie nicht interessieren. Mit 13 Das Mädchen im Strom Jahren verliebt sie sich in den Gymnasiasten Martin. Der ist zwar katholisch und liebt Bücher, doch Gudrun liebt er auch; das Leben der jungen Leute ist perfekt. Bis allmählich die politischen Veränderungen in Deutschland auch ihr Leben beeinflussen. Die Nazis fassen Fuß, die Schikanen gegen die jüdischen Mitbürger beginnen. Als es fast schon zu spät ist, flieht Gudrun mit viel Glück nach Shanghai, doch ihr Leben ist damit nicht wirklich gesichert. Denn Shanghai wird von den Japanern überrollt. Es dauert sehr lange, bis Gudrun über England nach Deutschland zurückkehrt. Claudia Michelsen erzählt mit ihrer manchmal spröde klingenden Stimme die Geschichte von Gudrun Samuel, die stellvertretend für das Schicksal vieler Menschen dieser Generation stehen kann. Der Roman von Sabine Bode erzählt die ereignisreiche Handlung chronologisch und klingt damit manchmal fast wie eine Reportage. Lebendig wird die Geschichte vor allem durch die eingeschobenen Passagen des Briefwechsels zwischen Gudrun und ihrer Freundin Margit. Mittels dieser Briefe erfährt der Hörer, was in den Familien über 70 Jahren hinweg passiert, welche Gefühle die beiden Frauen bewegen, wie der Blickwinkel auf die Geschehnissen sich von Generation zu Generation verändert. Insgesamt ist der Roman nicht nur unterhaltsam, sondern ein Stück Zeitgeschichte. Allen Büchereien sehr zu empfehlen.

Leoni Heister

Leoni Heister

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Mädchen im Strom

Das Mädchen im Strom

Sabine Bode. Gelesen von Claudia Michelsen
Random House Audio (2017)

6 CD (ca. 473 Min.)
CD

MedienNr.: 589333
ISBN 978-3-8371-3856-6
9783837138566
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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