Zur See

Eine namenlose Insel "irgendwo in Jütland, Friesland oder Zeeland" bildet den geografischen Hintergrund dieser Familiengeschichte. Hanne Sander ist das unangefochtene Oberhaupt dieser Familie, die unermüdlich arbeitet, kocht oder Touristen durch das Inselmuseum führt. Ihr Mann Jens hat die Familie schon vor Jahren verlassen und lebt einsam auf einer Vogelschutzinsel, der älteste Sohn Ryckmer war wie seine Vorfahren Kapitän. Inzwischen lebt er wieder bei Hanne, steuert die Inselfähre und betrinkt sich regelmäßig. Eske ist Altenpflegerin, der Nachzügler Henrik verdient sein Geld mit Kunstobjekten aus Meeresfundstücken. Früher lebte die Familie vor allem von den Feriengästen, für die viele Opfer gebracht werden mussten, vor allem von den Kindern. Doch inzwischen hat sich der Tourismus verändert, es gibt kaum noch echte Fischer, alles ist zu Folklore verkommen. Beim Zuhören des von Nina Hoss ruhig und empathisch vorgetragenen Textes taucht man ein in eine Inselwelt voller Individuen, deren Gefühle und Gedanken anschaulich geschildert werden. Ein beeindruckendes, sehr empfehlenswertes Hörerlebnis!