Damenopfer

Im fernen Kabul fallen Larissa Reissner, Frau des sowjetischen Botschafters in Afghanistan, geheime Unterlagen in die Hände. Darin beschreibt der bayrische Offizier Oskar Niedermayer Pläne, über einen Gebirgspass Indien anzugreifen und somit das Damenopfer britische Empire ins Wanken zu bringen. In Berlin versucht sie als Agentin, die Interessen Deutschlands mit denen Russlands zu verbinden und so geeint gegen die Macht an der Themse aufzutreten. Niedermayers Unterlagen sind dabei von zentraler Bedeutung. Doch Larissa verfolgt durchaus auch eigene Interessen und spinnt ein Netz an Verbindungen zu mehreren Männern. Dabei muss Larissa sich auch in Acht nehmen, nicht zwischen die Fronten der agierenden Geheimdienste zu geraten. Und auch das titelgebende „Damenopfer“ spielt nicht nur beim Schach eine Rolle. Steffen Kopetzky hat in jüngster Zeit bereits mehrere zeithistorische Stoffe behandelt, z.B. "Monschau" über eine Pockenepidemie (mit vielen Parallelen zu Corona). In seinem neuesten Werk widmet er sich der europäischen Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg. Auch nach Kriegsende halten viele Militärs die Zügel in der Hand. Gerade nach dem Tod Lenins kommt es zu Ränkespielen und offen ausgetragenen Auseinandersetzungen innerhalb der sowjetischen Führungsriege. Die ungekürzte Lesung mit Schauspieler Julian Horeyseck bietet mehr als zwölf Stunden anspruchsvolle Unterhaltung. Eine Empfehlung für größere Büchereien.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Damenopfer

Damenopfer

Steffen Kopetzky ; Julian Horeyseck liest
argon edition (2023)

2 mp3-CDs (circa 763 min)
mp3-CD

MedienNr.: 616741
ISBN 978-3-8398-2080-3
9783839820803
ca. 30,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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