Jeder lügt, so gut er kann

Die 60-jährige Anna Wilders erfüllt sich ihren Traum von einem Hotel in Siena. Ihr Geheimnis: Sie stammt aus einer Familie von Kriminellen. Ihre Tochter Henrieke taucht auf, will von Anna Geld, weil ihr Langzeitfreund sie unter Druck setzt. Ein merkwürdiger Jeder lügt, so gut er kann Einbruch wirft Fragen auf und noch mehr der unfreiwillige Autotausch von Anna mit Bankräubern samt Verfolgungsjagd und Fund eines kostbaren Rings. Selbst die Polizei in Form des örtlichen Commissario und seines pensionierten Kollegen aus Deutschland nimmt es - aus guten Gründen - mit der Wahrheit nicht so genau. - Da die Autorin aus der Perspektive der Anna erzählt, aber auch Kapitel, in denen diese nicht anwesend ist, einfügt, ist der Leser der Hauptfigur immer einen Schritt voraus, weil er die Hintergründe einer Flunkerei, einer Ausflucht kennt. In den Abschnitten, in denen Anna den Leser direkt anspricht, möchte man ihr gar zu gern einen Tipp geben. Und manchmal muss man schmunzeln, wie sie nicht auf das Naheliegende kommt. Die ordentliche Portion an Italianita und die wechselseitigen Klischees über "Nationaleigenschaften" machen das Buch zu einer vergnüglichen Nach-Urlaubslektüre.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Jeder lügt, so gut er kann

Jeder lügt, so gut er kann

Gisa Pauly
Pendo (2018)

335 S.
kt.

MedienNr.: 892917
ISBN 978-3-86612-444-8
9783866124448
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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