Komm mit zum Fluss
Der Fluss ist die heimliche Hauptperson der sehr philosophisch angehauchten Geschichte. Er ist es, der dem Riesen Geschichten erzählt, er ist es, mit dem der Bär Geheimnisse teilt, er ist es, der beiden Nahrung bietet. Beide sind sich ähnlich und doch ist ihre "Geschichte", ihr alltägliches Leben, ganz verschieden. Sie sind nicht sehr gesellig und doch verspüren sie manchmal Einsamkeit. Am Ende treffen sich Bär und Riese und machen sich auf zu "neuen Ufern", zu neuen Geschichten - nicht spektakulär, aber gemeinsam als Freunde. - Die durchgehend doppelseitigen, flächigen Farbradierungen, die zart kolorierte Flächen mit störrischen Linien und Konturen harmonisch vereinen, widmen vor allem dem Wasser und seinen Zuständen (fließen, herabschießen, spritzen, strudeln, strömen) hohe Aufmerksamkeit; der Weg, den es nimmt, sein steiniges "Bett", sein Bewuchs und seine Anwohner, die Mücken, werden liebevoll dargestellt; Riese und Bär erscheinen eher wie zufällige Gäste, die dort zu einer Geschichte zusammenführt werden. - Wundervoll zu betrachten und hervorragend für intensive Gespräche geeignet; ab 5 Jahren.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Komm mit zum Fluss
Karl Rühmann ; Susanne Smajic
Aracari-Verl. (2017)
[14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5