Der innere Berg
Hervé Barmasse bestieg die vier Grate des Matterhorns im Winter alleine und eröffnete drei neue Routen in dessen Südwand: eine davon mit seinem Vater. Für ihn ist es sein Berg. Er wächst auf der Sonnenseite dieses einzigartigen Berges auf und kehrt nach jeder Reise, nach jeder Besteigung irgendwo auf der Welt, nach jedem Abenteuer immer wieder zu ihm zurück. Der Autor hatte eigentlich das Talent und den notwendigen Fleiß, um ein hervorragender Skifahrer zu werden. Mit einem Sturz bei einem Rennen, der diese Laufbahn abrupt beendete, beginnt er sein Buch. Um ihn aus dem Alltagstrott eines Skilehrers herauszureißen, überredet ihn sein Vater, mit ihm eine Winterbesteigung des Matterhorns zu machen. Dabei packt Hervé irgendwie die Faszination, die von diesem Berg ausgeht. Und diese Faszination überträgt er nun auf Berge in der ganzen Welt. - Das Buch ist mitreißend geschrieben, auch wenn die vielen unbekannten Berge mit ihren nur Fachleuten bekannten Routen das Lesen etwas erschweren. Wenn dann der Autor über seine Ängste schreibt, kann man sie spürbar nachempfinden. Mit seinen großartigen Bildern hat das Buch nur den Nachteil, dass das Schriftbild ziemlich klein ist. Alle bergbegeisterten Leser werden sich dennoch von diesem Buch fesseln lassen.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der innere Berg
Hervé Barmasse
AS-Verl. (2017)
264 S. : Ill. (farb.)
fest geb.