Das Leben meines besten Freundes
Jacob soll in ein Elite-Internat, da er nach Ansicht seines Vaters sein Leben vergeudet. Samirs Vater ist spurlos verschwunden und ein dubioser arabischer Clan bedroht die Existenz seiner Familie. Da sich die beiden äußerlich recht ähnlich sind, tauschen sie ihre Identitäten. Samir geht als Jacob ins Internat, kann Hintergründe zum Verschwinden seines Vaters recherchieren, findet Spaß am Lernen und lernt ein tolles Mädchen kennen. Jacob unterstützt Samirs Mutter mit der Schneiderei und den kleineren Kindern und kann Fine für sich gewinnen. Am Ende fliegt der Schwindel auf, und alle losen Fäden finden ihren richtigen Platz. - Das erste Drittel liest sich etwas zäh, bis alle Beziehungen und Verflechtungen geklärt sind. Auch wenn viele Details eher hölzern bleiben, steigt doch langsam die Spannung. Interessant sind die Einblicke in verschiedenen Traditionen arabischer und deutscher Familien. Veränderungen mancher Figuren wirken willkürlich und haben keine wirklichen Ursachen. Die Handlungsorte Berlin und Internat auf dem Land tragen zur Attraktivität bei, aber mehr als eine Empfehlung als "Lesefutter" kann der Erzählung nicht bescheinigt werden.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Leben meines besten Freundes
Judith Gridl
Knesebeck (2017)
237 S.
fest geb.