Victory City

Indien im 14. Jh.: Nachdem sie ihre Mutter bei einer Witwenverbrennung sterben sah, wächst die junge Pampa Kampana bei einem Mönch auf. Sie ist von der Göttin Parvati mit einer Schöpfungskraft gesegnet, die sie die Stadt Bisnaga aus einer Handvoll Victory City Samen erschaffen lässt. Ihren Bewohnern flüstert sie ihre Lebensgeschichte ein und setzt zwei junge Hirten als deren Herrscher ein. So versucht sie, ein Reich mit ihren magischen Kräften nach ihren Vorstellungen zu erschaffen, und erlebt in ihrem 247 Jahre währenden Leben verschiedene Dynastien, Friedens- und Kriegszeiten, Macht und Untergang, und muss schließlich selbst geblendet miterleben, wie sich ihre Geschöpfe ins Verderben stürzen. – Wieder einmal schreibt Salman Rushdie ein fabelhaftes Historiendrama, in dem er zwei Erzählstränge, die Geschichte der Stadt Bisnaga und die von Pampa Kampana aufgeschriebenen Verse geschickt miteinander verwebt. In seinem Ausflug in die Vergangenheit Indiens vermischt er in Mythen und Fabeln aktuelle gesellschaftliche und religiöse Probleme, hebt Frauenrechte hervor und wirbt für Diversität und Toleranz. In seinen farbenprächtigen Bildern von einer multikulturellen Stadt schimmern immer wieder moderne Gedanken über Klimawandel, Terrorismus und Angriffskriege durch. Gelungene Übersetzung von Bernhard Robben. Allen Büchereien ist diese pulsierende mitreißende Erzählung sehr zu empfehlen.

Elisabeth Kemper

Elisabeth Kemper

rezensiert für den Borromäusverein.

Victory City

Victory City

Salman Rushdie ; aus dem Englischen von Bernhard Robben
Penguin Verlag (2023)

414 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 614847
ISBN 978-3-328-60294-1
9783328602941
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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