Schwarzlicht

Hätte sich der Profiler der Stockholmer Polizei in der Vergangenheit als kompetenter erwiesen, wäre Mina Dabiri sicher nicht auf die Idee gekommen, den Mentalisten Vincent Walder in ihrem aktuellen Mordfall um Rat zu fragen. Eine junge Frau wurde Schwarzlicht auf brutale Weise in einem als Zaubertrick getarnten Kasten ermordet. Walder, der der Öffentlichkeit als Mentalist aus dem Fernsehen und seinen Shows bekannt ist, soll Hinweise auf die Vorgehensweise von Illusionisten geben. Kaum hat Vincent Walder begonnen, sich mit der Mordwaffe zu befassen, wird ein weiteres Opfer eines vermeintlichen Zaubertricks gefunden und Vincent erkennt, dass der Mörder ihm ganz persönlich Rätsel aufgibt. Sowohl Vincent als auch Mina leiden im Alltag unter Ticks bzw. Psychosen, die sie einander näherbringen und detailliert beschrieben werden. Der Leser erhält so einen Einblick, wie nahe Genialität und neuronale Defizite beieinander liegen können. Dies macht den Roman zum einen unterhaltsam, lässt aber den Spannungsbogen zwischendurch abfallen, wenn sich zu sehr auf die Persönlichkeit der Ermittler konzentriert wird. Die erfolgreiche Autorin hat sich für diesen Krimi mit dem berühmten Mentalisten und Psychologen Henrik Fexeus zusammengetan und so eröffnet der Roman neue Blickwinkel auf Verbrechen. Die Ermittlergruppe rund um Dabiri und Walder bieten dabei eine gute Grundlage für bereits geplante weitere Bände. Die drastische Darstellung der Morde ist dabei nichts für schwache Nerven.

Barbara Dorn

Barbara Dorn

rezensiert für den Borromäusverein.

Schwarzlicht

Schwarzlicht

Camilla Läckberg, Henrik Fexeus ; aus dem Schwedischen von Katrin Frey
Knaur (2022)

620 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 608581
ISBN 978-3-426-22762-6
9783426227626
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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