Zwischen zwei Scheiben Glück

Der sechsjährige Peter lebt bei seinem strengen, sehr ordentlichen Großvater in Ungarn. Seine jüdische Mutter ist kurz nach seiner Geburt gestorben. 1938 holt ihn sein Vater nach Berlin, wo er eine Stelle im Diplomatischen Dienst gefunden hat. Er Zwischen zwei Scheiben Glück kümmert sich liebevoll um seinen Sohn und sie genießen die gemeinsame Zeit im turbulenten Berlin. Als die politischen Ereignisse auch den Alltag beeinflussen, schickt ihn sein Vater zurück zum Großvater und verspricht ihm als Trost, jede Woche einen Brief zu schreiben, auf den Peter antworten sollte. So lebt Peter die nächsten Jahre mit seinem Großvater, seiner Privatlehrerin, vielen Hausangestellten und mit den wöchentlichen Briefen. Da in dem ungarischen Dorf nicht so viel Erwähnenswertes geschieht, beginnt er Erlebnisse zu erfinden, um seinem Vater zu zeigen, dass es ihm gut geht. Aber auch der Großvater ist heimlich an den Briefen beteiligt. So nutzen Großvater, Vater und Sohn geflunkerte Briefe, um die anderen nicht zu beunruhigen und um ihnen Halt zu geben. Die Geschichte ist gut lesbar, wirkt aber durch die distanzierte und stellenweise emotionslose Erzählweise etwas nüchtern, so dass auch witzige oder spannende Passagen sehr emotionslos erscheinen. Bis gegen Ende des Buches weiß man nicht, worauf die Geschichte eigentlich hinaus will. Das Buch ist vor 20 Jahren erschienen, das Thema hat nichts von seiner Bedeutung verloren, nur die Jugendlichen ab 13 Jahren müssen heute begleitet werden, damit sie das Buch bis zum aufschlussreichen Ende lesen und auch verstehen können. (Übers.: Reinhard Kaiser)

Emily Greschner

Emily Greschner

rezensiert für den Borromäusverein.

Zwischen zwei Scheiben Glück

Zwischen zwei Scheiben Glück

Irene Dische
Hanser (2018)

85 S.
fest geb.

MedienNr.: 879655
ISBN 978-3-446-25864-8
9783446258648
ca. 14,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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