Verschwundene Schätze
Im zweiten Teil der opulenten "Siebenbürger Geschichte" (Teil 1, "Schrift in Flammen", BP/mp 12/611) zieht sich der Idealist Graf Bálint Abády aus der aktiven Politik zurück und widmet sich seinen Ländereien in Siebenbürgen, was ihm Gelegenheit für heimliche Treffen mit seiner Geliebten Adrienne bietet. Bálint drängt Addy zu einer Scheidung von ihrem unberechenbaren Mann Pál Uzdy und ist dafür sogar zum Bruch mit seiner Mutter bereit. Adrienne jedoch verzweifelt immer mehr, je weiter weg eine solche Lösung rückt. Auch Bálints Cousin László Gyeröffy kämpft mit Liebeskummer und lässt sich immer mehr gehen, bis er komplett verschuldet ist. - Längere Episoden über innenpolitische Themen der Donaurepublik in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg setzen Interesse, besser noch entsprechende historische Kenntnisse beim Leser voraus. Mit derselben Detailtreue beschreibt Miklós Bánffy, selber Großgrundbesitzer und Politiker, der seine Trilogie in den 1930er Jahren verfasste, auch Treibjagden und andere gesellschaftliche Anlässe, verschiedene Persönlichkeiten und ihren Beziehungen sowie immer wieder die Siebenbürger Landschaft. Auch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesenswert. (Übers.: Andreas Oplatka)
Barbara Sckell
rezensiert für den Borromäusverein.
Verschwundene Schätze
Miklós Bánffy
Zsolnay (2013)
573 S.
fest geb.